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Überzeugende Portraits II

Porträtretusche professionell Teil II

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das gilt insbesondere in der heutigen Zeit, in der durch viele
Medienangebote tagtäglich mehr aktuelle Informationen denn je bereitgehalten werden müssen.
Bestechende und überzeugende Abbildungen von Führungskräften oder Teams sind im Businessbereich jeder Branche unabdingbar geworden.
Holen Sie aus Porträtfotos ganz einfach das Beste heraus - mit diesen drei effektiven Retuschen bringen Sie ein strahlendes Finish ins Bild hinein.

Bessere Belichtung - schöne Kontraste selber machen
Für eine Verstärkung eher kontrastarmer Bildbereiche kann man mit dem Einsatz des Ebenenstils Belichtung eine schöne Lichtführung herausarbeiten. Dazu sollte man zuvor eine Zwischenebene des gesamten Motivs als Arbeitsebene erstellen. Als Nächstes wird der Ebenenstil Belichtung so angewendet, dass zu helle Bildbereiche etwas dunkler und sehr dunkle Bereiche des Motivs ein wenig aufgehellt werden. Dazu kann man gezielt durch eine zweite Kopie der Arbeitsebene sowie mit zuvor erstellten ganzflächigen Maskenkanälen die Lichter und Schatten mittels eines Pinsels betonen. Über diese Retusche-Techniken ist es möglich, stark veränderte Lichtführungen des Porträts herauszuarbeiten, um schließlich ganz andere Lichtstimmungen zu kreieren - in Farbe als auch in schwarz-weiß Optik.

Exakt Schärfen – das Aus für unscharfe Konturen
Hier sollte man ruhig noch einmal genau hinschauen – zu viel Schärfe über das gesamte Porträt macht schnell eine aufwendige Hautretusche hinfällig. Insbesondere Augen und der Mund benötigen für das Nachschärfen etwas mehr Aufmerksamkeit. Durch eine Schärfung ausschließlich der Konturen z. B. für den Rand des Augenlids ist es möglich, ganz gezielt mehr Detailschärfe für diese ausgewählten Bildbereiche zu erzeugen.
Als Ausgangsbasis dient eine zuvor erzeugte Zwischenebene, die das gesamte Motiv abbildet, z.B. mittels STRG + E + Alt + Shift. Auf diese Ebene wendet man anschließend den Filter Hochpass mit sehr kleinen Werten als Ausgangsbasis an. Dieser Wert bestimmt die Konturenstärke und sollte nicht zu groß ausfallen, weil so möglicherweise Bildbereiche mit einbezogen werden könnten, die für eine nachträgliche Schärfung nicht vorgesehen waren.
Zum Schluss wird der Ebenenmodus „Weiches Licht“ auf die Ebene angewendet und zusätzlich Bildbereiche, die keine Konturenschärfung erhalten sollen, mit einer Maske versehen um Details ein- bzw. auszublenden. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, bis der gewünschte Effekt sichtbar ist.
Vorteil: Durch das Schärfen der Konturen können sehr gezielt Details hervorgehoben werden - sogar bis hin zu plastischen oder surrealistischen Objektdarstellungen, wie sie z. B. in der Werbung optisch häufig verwendet werden.

Abgerundet mit einer kleinen Vignette
Zum Abschluss der eigentlichen Porträtretusche kann durch die Verwendung einer Vignette an den Ecken des Bildes eine zusätzliche Tiefenwirkung erreicht werden. Dafür ist es am einfachsten, mutig mit einem weichen Pinsel und einer sehr großen Pinselspitze, die eine reduzierte Deckkraft von z.B. 30 Prozent hat, einen ersten Rahmen an den Bildecken anzulegen. Als Nächstes werden mit einem Weichzeichnungsfilter die Pinselstriche verfeinert. Zuletzt wird mit dem Einstellungsmodi Weiches Licht, Multiplizieren oder Ineinanderkopieren eine schöne Vignette in das Bild angelegt.